ÖH JKU Mental Health Week – coming up 27. – 31. März 2023
Mehr als 50% der Studierenden in Österreich geht es psychisch weniger gut oder schlecht – das zeigt der Mental – Health – Barometer von Studo und Instahelp. Ein Umstand, der uns als ÖH JKU nicht kalt lässt.
Deshalb findet von 27. – 31. März 2023 in Kooperation mit Organisationseinheiten der JKU, der psychologischen Studierendenberatung Linz und dem Jugendservice des Land OÖ eine Woche voller Workshops, Vorträgen und anderen Veranstaltungen statt, die sich dem Thema psychischer Gesundheit widmet und dieses unter Beachtung verschiedenster Aspekte beleuchtet.
Sämtliche Workshops sind für alle Studierenden der JKU kostenlos, haben teilweise allerdings beschränkte Kapazitäten, weshalb eine Anmeldung über reglist24 notwendig ist. Es gilt: first come – first serve. Einige Vorträge sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Während dieser Woche findet ihr im Gang vor dem ÖH Büro (Keplergebäude nähe Sparkassen Filiale), Pinnwände mit den wichtigsten Informationen – einerseits zur Mental Health Week an sich, andererseits aber auch zu den involvierten Organisationen und weiteren Unterstützungsmöglichkeiten bei psychischen Problemen. Außerdem wird eine Veranstaltungsbroschüre aufliegen, die euch die konkreten Programmpunkte genauer vorstellt.
Für Up-to-date Informationen folgt am besten @oeh_sozref und @oeh_jku auf Instagram. Außerdem werdet Ihr rechtzeitig auf der ÖH Homepage einen Artikel mit dem genauen Zeitplan und den Anmeldemodalitäten finden.
Die Hauptverantwortlichen im Interview:
Die Mental Health Week an der JKU ist das Brainchild von Linda Huber, die mit dem Projekt an das ÖH Referat für Sozialpolitik heran trat. Gemeinsam mit Pia Herzog, der ÖH JKU Sozialreferentin sowie den Mitarbeiterinnen des Referats wird dieses Projekt nun umgesetzt.
Woher kommt die Idee der Mental Health Week?
Linda Huber: Vor einigen Jahren bin ich selbst in der Situation gewesen, mit meiner mentalen Gesundheit zu kämpfen. Ich studierte Vollzeit, hatte vier Nebenjobs, war sozial sehr aktiv und erkannte nicht, welchem enormen Stress und Druck ich ausgesetzt war. Dann ging 2 Jahre gar nichts mehr. Mithilfe einer Psychotherapeutin der psychologischen Studierendenberatung habe ich mich dann wieder mit mir selbst und was mir gut tut beschäftigt. Ging mehr in die Natur, machte Sport, stellte mich meinen Themen und befasste mich viel mit mentaler Gesundheit und Stressmanagement. Diese intensive Beschäftigung führte dazu, dass ich Mitgründerin eines Persönlichkeitsentwicklungsstammtisches wurde und hier nun die gelernte Theorie in die Praxis umsetze. Nach 5 Jahren habe ich meine Strategien gefunden, mit meiner mentalen Gesundheit umzugehen. All das was mir damals geholfen hat, möchte ich in dieser Woche gerne den Studierenden weitergeben und habe dabei in meinen Kolleginnen Maria und Michaela vom Persönlichkeitsentwicklungsstammtisch sowie dem ÖH Sozialreferat Gleichgesinnte für die Organisation der Mental Health Week gefunden.
Pia Herzog: Als Linda mit der Idee einer Mental Health Week an uns herangetreten ist, war das nicht das erste Mal, dass wir von so einem Konzept gehört haben. Wir sind im regelmäßigen Austausch mit den Sozialreferaten der ÖHs anderer Universitäten und es gibt einige, die schon ähnliche Projekte abgewickelt haben. Uns ist schon seit längerem klar, dass Mental Health ein großes Thema ist, weshalb wir im letzten Jahr den Mental Health Fonds eingerichtet haben und im regelmäßigen Austausch mit der psychologischen Studierendenberatung sind. Corona, Inflation, Kriege etc. haben in und das Bedürfnis verstärkt einen thematischen Schwerpunkt auf dieses im Mainstream noch immer stigmatisierte Thema zu legen. In Linda, ihren Kolleginnen und allen Kooperationspartner*innen haben wir hier Verbündete gefunden, mit denen das gelingen wird.
Im Jänner haben Studo und Instahelp das Mental-Health-Barometer 2022 veröffentlicht – während die Lebensqualität bei Studierenden im Vergleich zu 2021 wieder stark gestiegen ist, stagniert deren psychischer Gesundheitszustand - rund 52% gaben 2021 und 2022 an, dass es ihnen mental weniger gut bis schlecht geht – was gibt euch diese Statistik für die Mental Health Week?
P: Mich bestätigt das in der Wichtigkeit dieses und ähnlicher Projekte. Auch beunruhigt mich in Anbetracht dessen, dass seit langem die Ausgliederung der psychologischen Studierendenberatung aus dem Bundesministerium geplant ist und weiterhin nicht feststeht, wie die Finanzierung der nach der Ausgliederung ausschauen soll. Ein so tolles Angebot kostenloser psychologischer Beratung darf keinen Sparplänen zum Opfer fallen – erst recht nicht, wenn es um die mentale Gesundheit von mehr als 50 % der Studierenden schlecht bestellt ist.
L: Man merkt aktuell generell bei den Jugendlichen, dass der Spaß, die Freude, die Leichtigkeit – alles was das Schönste am jung sein ist – bei vielen verlorengegangen ist, als würde eine große graue Wolke über uns hängen. Viele kämpfen seit Corona mit Themen der Einsamkeit, beschäftigen sich vermehrt mit Social Media und sagen, dass sie weniger Freunde haben. Für uns ist es daher umso wichtiger, das Thema an die Uni zu bringen und Studierenden gratis die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Euer Wunsch für die Mental Health Week?
L: Ich bin mir sicher, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass ich mir wünsche, dass ganz viele Studierende das Angebot annehmen. Es sind ganz unterschiedliche, wunderbare Workshops dabei, die mir damals ungemein geholfen hätten. Ihr bekommt hier gratis einen Einblick, was uns ein großes Anliegen warm da bei mentaler Gesundheit oft das Thema Kosten eine große Rolle spielt.
P: Was ein großer Teil meines Wunsches an unser Gesundheitssystem und die Entscheidungsträger*innen ist: Der Ausbau einer kostenlosen beziehungsweise kostengünstigen und niederschwelligen psychischen Betreuung. Für die Mental Health Week wünsche ich mit außerdem, dass wir gemeinsam wieder einen Schritt gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen machen und gemeinsam einen Schritt für unsere Gesundheit setzten.
L: Wir freuen uns auf euch!